Wer ist eigentlich dieser Michael, nach dem unsere Kirche wie auch viele andere Kirchen benannt sind?

Der Name „Michael“ stammt aus dem Hebräischen und bedeutet übersetzt „Wer ist wie Gott?“. Michael zählt zu den sieben Erzengeln, die in der Engelhierarchie über den einfachen Engeln stehen. Erzengel sind geflügelte Wesen.
Die Vision aus der Offenbarung hat dazu geführt, dass Michael in der Regel mit einem Drachen kämpfend dargestellt wird. Diese Darstellungsform kam bereits im 9. Jahrhundert auf, hatte aber besonders im Mittelalter seine Hochzeit. Michael wurde dann entweder triumphierend über dem Drachen stehend oder im Kampf den Drachen tötend dargestellt. Diese beiden Darstellungsformen finden sich häufig an Giebelspitzen und natürlich in Kirchen. Michael wird auch mit einer Waage dargestellt, weil er am Ende der Zeit die Seelen wägt, dabei ist er häufig in eine Weltgerichtsdarstellung eingebunden.
In der Reformationszeit wurde der Tag des St. Michael, 29. September, als eines der großen Feste begangen. Der Michaelistag hat in verschiedenen Regionen die Bedeutung von Sommerende und Ernteschluss. Die Feier des Michaelistages ist im Laufe der Zeit mit der Kirchweih verschmolzen.
Es gibt viele Bauernregeln, die sich um den Michaelstag ranken:
Ist die Nacht vor Michaelis hell, so soll ein strenger und langer Winter folgen; regnet es aber an Michaelis, so soll der nächste Winter sehr gelind sein.
Wenn die Zugvögel nicht ziehen vor Michael, wird es nicht Winter vor Weihnachten.
Regnet’s sanft am Michaelstag, sanft auch der Winter werden mag.
Bringt St. Michael Regen, kannst Du gleich den Pelz anlegen.
Kommt Michael heiter und schön, wird es noch vier Wochen so weiter geh’n.
Gibt Michaeli Sonnenschein, wird’s in zwei Wochen Winter sein.
